Wir haben alle unsere dunklen Geheimnisse. Im Grunde sind sie nicht verwerflich, wenn wir Licht ins Dunkel bringen und dazu stehen. Bewusst oder unbewusst verdrängen wir Eigenschaften, von denen wir meinen, dass unser Umfeld sie ablehnen würde und stellen sie positiv dar. Statt Kritik ernten wir Bewunderung. Das ist für jeden eine große Versuchung. Im ersten Moment fühlt es sich gut und richtig an, aber auf Dauer bringt es eine Menge Probleme mit sich. Stell dir vor, du bist auf einer Party und erzählst in gemütlicher Runde, dass du gerne Leute aufschneidest. Stell dir das Feedback vor! Anstatt die Wahrheit zu sagen, wirst du Gerichtsmediziner und erntest sogar noch Respekt; die Wenigsten trauen sich diesen Beruf zu. Oder stell dir vor, du sagst: „Ich giere nach Geld!“ Dies brächte eine starke Ablehnung mit sich, deshalb bezeichnest du dich lieber als besonders sparsam und vernünftig. Der eine will unbedingt im Mittelpunkt stehen, wird Influencer und mit seinem Engagement für die Bedürftigen berühmt. Aus dem Gefühl, gerne Macht über Menschen zu besitzen, wird ein anderer zum Altenpfleger. Die herrschsüchtige Mutter ist nur besorgt, der bindungsgestörte Typ auf seine Freiheit bedacht, der Pendant nur korrekt und der Personaler achtet niemals auf Oberflächlichkeiten. Das Problem dieser Verdrängung ist, dass wir uns so nicht richtig kennenlernen können. Wir finden nicht zu unserem wahren Ich und auch niemals die Gründe unseres Handelns. Nach einiger Zeit resultiert das in Unzufriedenheit, Sinnleere und Stress. Ständig eine Fassade aufrechtzuerhalten ist ermüdend, und es macht unsicher. Wir sind nicht Teil unserer selbst. Das Ergebnis sind Süchte und psychosomatische Störungen.
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